Speakerinterview mit Anna Troidl von Webcertain

Ziele des Content-Marketings sind Markenpositionierung, Kundenbindung und Kundengewinnung. Vor allem für die Kundengewinnung ist es nicht nur erforderlich, die geeigneten Kanäle zu wählen, sondern auch, auf den richtigen Ton zu achten. Der Trend im Content-Marketing geht zum „Weniger ist mehr“. Das bedeutet, dass qualitativ hochwertiger Content zunehmend wichtiger wird als eine hohe Quantität. Der Content muss dem Leser also Mehrwert bieten. Auch Unternehmen können davon profitieren und gezielt auf einen zum jeweiligen Kanal passenden Mix an Content-Arten setzen. Anna Troidl von Webcertain wird sich auf der diesjährigen OMCap genau mit diesem Thema auseinandersetzen. Wir haben nachgefragt, worum es in ihrer Session „International Content Marketing – Overcoming Challenges when Creating Local Content“ genau geht, und darüber hinaus mit Anna über die Zukunft des Content-Marketings gesprochen. Was wir von ihr erfahren haben, möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten:

OMCap: Wir möchten die Gelegenheit nutzen und dich auch auf diesem Wege nochmals ganz herzlich an Bord der OMCap begrüßen. Du bist dieses Jahr erstmals mit dabei. Welche Erwartungen hast du?
 
Danke, dass ich dabei sein darf! Ich bin auch schon ziemlich gespannt und aufgeregt. Ehrlich gesagt ist das auch meine erste Konferenz, auf der ich einen Vortrag halte. Ich hoffe, dass ich ein paar neue Erkenntnisse vermitteln kann, interessante Kontakte knüpfe und selbst neue Ideen mit nach Hause nehmen werde.
 
OMCap: Auf der OMCap sprichst du in deinem Vortrag über die Herausforderungen von internationalem Content-Marketing. Was erwartet unsere Teilnehmer?
 
Ich werde darüber sprechen, warum es wichtig ist Content an Zielgruppen in verschiedenen Kulturen anzupassen und was die Herausforderungen dabei sind. Darüber hinaus werde ich Tipps geben, wie man diese Herausforderungen meistert – mit Beispielen aus der Praxis.

OMCap: Gibt es Besonderheiten, die man bei der Nutzung von Content-Marketing in verschiedenen Kanälen beachten sollte?
 
Für jeden Kanal sollten idealerweise verschiedene Zielgruppen und Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Je nach Zielgruppe sollte dann die richtige Content-Art und der passende Ton gewählt werden. Die Unterschiede beginnen schon innerhalb der Kanäle, beispielsweise in den sozialen Netzwerken: Wenn wir Facebook und Instagram betrachten, teilt man dort eher persönliche Inhalte, während auf LinkedIn arbeitsbezogener Content bevorzugt wird. Auf Instagram teilen die Nutzer überwiegend Bilder und Videos und nicht so viel Text wie auf Facebook. Die Frage ist: Wenn ich eine bestimmte Zielgruppe habe, wie kann ich diese am besten erreichen? Über soziale Medien oder doch eher SEO oder sogar PPC? Kurz gesagt: Ja, definitiv sollten Unternehmen einen zu dem jeweiligen Kanal passenden Mix an Content-Arten verwenden.
 
OMCap: Welche Content-Marketing-Kampagne bzw. welches Beispiel aus der Praxis hat dich in den vergangenen Monaten begeistert bzw. überzeugt – und warum?
 
Ich reise unheimlich gerne und gucke mir immer gerne private Reiseblogs an – aber auch Reiseblogs von Unternehmen, sofern es auf den Unternehmensblogs etwas Interessantes gibt. Mir persönlich gefiel die Idee von Marriott mit dem #Getteleported „Marriott Oculus Get Teleported Marriott Travel Brilliantly“ (https://www.youtube.com/watch?v=i6yMqXLnpN4). Die Kampagne ist schon ein bisschen älter, aber hat mir gut gefallen. Obwohl VR erst 2016 richtig aufkam, hat Marriott es schon 2014 für die Kampagne genutzt und damit einen Trend richtig erkannt.
 
OMCap: Wie denkst du, wird sich Content in diesem Jahr und langfristig entwickeln? Was wird in Zukunft wichtig sein?
 
Ich denke, dass beim Content-Marketing der Leitsatz „Weniger ist mehr“ generell immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Die Zielgruppen werden also weniger mit Quantität bombardiert, sondern stattdessen durch Qualitäts-Content überzeugt. Das Internet ist überflutet mit Content zu denselben Themen – in solch einem Ausmaß, dass die/der Einzelne gar nicht mehr mitkommt. Da sind wir dankbar, wenn man dann mal was qualitativ Wertvolles findet, das einem weiterhilft, selbst wenn es vielleicht nur die wichtigsten Quellen zu dem gesuchten Thema zusammenfasst. In diesem Fall sind wir dann auch gewillt, den Beitrag auf sozialen Plattformen zu teilen oder als Referenz in eigenen Beiträgen zu nennen. Wenn wir die genutzten Arten von Content anschauen, fällt auf, dass Videos und Audio-Content immer beliebter werden. Oft haben wir nicht die Zeit, Beiträge zu lesen. Wie knapp die Zeit dafür bemessen ist, bemerken wir beim Gedanken daran, welche Massen an Beiträgen da draußen auf uns warten. Wir kennen ja alle die Situation, dass wir uns immer fleißig Artikel speichern, die wir gerne lesen würden, oder Bücher kaufen, die sich daheim stapeln ;) Da ist man dankbar, wenn man einfach mal auf Play drücken kann und jemanden hat, der einem alles Wichtige erzählt, während man im Flugzeug oder im Auto sitzt.
 

Du möchtest mehr über Anna Troidl und Content-Marketing erfahren? Dann sichere dir jetzt dein Konferenzticket und verfolge live ihren Vortrag „International Content Marketing – Overcoming Challenges when Creating Local Content“ auf der OMCap 2017 in Berlin!